Dachaufstockung:
Dachaufstockung eines 1962-er Mehrfamilienhauses mit zwei Einfamilienhäusern in Innenstadtlage
Mit Fertigteilen in Holz-Hybridbauweise
-
Grundgedanke des Projekts ist ein Einfamilienhaus im Stadtzentrum.
Die Bauherren wollten ein Einfamilienhaus im Grünen haben, und trotzdem die Innenstadt nicht verlassen. Im bevorzugten Innenstadtbezirk Berlin-Schöneberg stehen viele Nachkriegsgebäude, die mit ihren vier Obergeschossen weit unterhalb der Traufhöhen der Gründerzeitgebäude bleiben und sich für das Vorhaben anboten. Eine diese städtebaulichen „Höhenlücken“ wurde dann geschlossen und eine Dachaufstockung auf einem fünfgeschossigen Gebäude aus dem Jahre 1962 gebaut.
Die beiden großen Wohnungen haben im unteren Geschoß die Schlaf- Kinder- und Badezimmer, im oberen Geschoß Wohn/Essraum, Küche und Terrassen. Die hofseitige, über die gesamte Hausbreite verlaufende Terrasse ist mittig, über dem Einzimmerapartment, durch eine Grünfläche unterteilt.
Um die Belastung für die Bewohner während der Bauzeit möglichst gering zu halten, wurde das gesamte Projekt in Fertigteilbauweise geplant und gebaut.So entstand zwei Maisonett-Wohnungen mit jeweils 190m² Wohnfläche zzgl. je 45m² Terrassenflächen und ein Einzimmerapartment mit 29m² zzgl. 8m² Terrassenfläche für 10 neue Bewohner.
Baubiologische Gesichtspunkte:
Die Berücksichtigung von baubiologischen Gesichtspunkten, war der Wunsch der Bauherren. Die Wahl, auf diese Anforderung, war ein ökologischer Bau in einer diffusionsoffenen Holzständerbauweise, mit dem Ergebnis eines gesunden, angenehmen Raumklimas.
Die verwendeten Dämmaterialien weisen, zusätzlich zu den guten Dämmwerten, auch einen hervorragenden sommerlichen Wärmeschutz auf. Die eingesetzten Wandbauteile weisen einen passivhaustauglichen Aufbau mit einem mittleren u-Wert von 0,14W/m²K , das Dach von 0,18W/m²K auf.
Neben den guten Dämmwerten ist natürlich auch die Verwendung von einem Bestandshaus als „Baugrund“, ökologisch von erheblichem Vorteil. Es wurden keine weiteren Grünflächen versiegelt, im Gegenteil, durch die Dachbegrünung kamen innerstädtische Grünflächen hinzu.
Heizung und Warmwasser werden, unabhängig vom Bestandsgebäude, aus Solarenergie erzeugt. Hierzu wurde eine eigene Heizzentrale über dem Aufzugsmaschinenraum im 5.Obergeschoß eingebaut. Auf einem der südausgerichteten Dächer sind die Solarkollektoren installiert. Die Sonnenenergie, die aus ca.14m² Kollektorfläche gewonnen wird, erwärt einen 1000Liter Schichtenspeicher. Darüber wird der gesamte Heiz- und Warmwasserbedarf in den Sommermonaten gedeckt. In der übrigen Jahreszeit unterstützt ein Gasbrennwertkessel die Solaranlage.
-
Holz-Hybrid-Bauweise: Holzrahmenbau mit Holzbalkendecken und Holzdach aus ökologischem Holrahmen-Fertigbau, Brandschutzrelevante Wände und Decken aus vorgefertigten Stahlbeton/Spannbeton-Fertigteilen
Technik: 14m² Thermische Solaranlage mit 1.000 Liter Pufferspeicher, Gasbrennwertgerät, Wärmeverteilung über Wand- und Fußbodenheizung, kontrollierte Wohnungslüftung
-
Wohn-/Gesamtfläche: 507 m²
Wohneinheiten: 3
Etagen: 7 (davon 5 Bestandsgebäude)
Bauzeit: 08–12/2003
-
10779 Berlin