Die Bauherren planten ihr Haus in Berlin-Nikolassee energetisch zu sanieren und einen Anbau zu errichten. Gedacht war an einen Anbau in ökologischer Holzrahmenbauweise, Dachausbau, Fassadendämmung und Fensteraustausch beim Bestandsgebäude, sowie der Austausch der bestehenden Öl-Heizungsanlage, gegen eine Gasheizung mit Solaranlage und Pufferspeicher.
Das 1935 in Massivbauweise errichtete Haus wurde 1990 umfassend umgebaut. Die Bauherren bewohnen das Haus. Die gesamte Baumaßnahme wurde im bewohnten Zustand ausgeführt.
Der zugrunde liegende Bebauungsplan ließ keinerlei Überschreitungen hinsichtlich der GRZ zu. Der Anbau wurde, in Absprache mit der Stadtplanung, mit maximalen Ausmaßen genehmigt.
Die Bauherren wünschten sich für den Anbau folgendes Raumprogramm.
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EG-Arbeitszimmer für zwei Arbeitsplätze und Zugang zum Garten.
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OG - Schlafzimmer mit Zugang über das bestehende Ankleidezimmer
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Dachgeschoß Bestandsgebäude – Gästezimmer und Gästebad
Durch die bestehende Bebauung und den Bebauungsplan, waren die Entwurfsgrenzen eng gesteckt.
Die Grundflächenzahl und der Zugang in den Anbau über die ehemalige Terrassentür, bestimmen den Entwurf.
Als Kontrast zum Bestandsgebäude mit Walmdach, wurde eine schlichte, rechteckige Form für den Anbau gewählt. Im Erdgeschoß erhielt das Haus auf halber Gebäudetiefe einen Versprung, der den Zugang von der Diele ermöglicht.
Zur energetische Sanierung gab es eine detaillierte Energieberatung, von der folgende Maßnahmen ausgeführt wurden. Ergebnis war die Einstufung des Gebäudes gem. KfW Effizienzhaus 100:
Die noch nicht sanierten Fenster und die Hauseingangstüren wurden ausgetauscht.
Das Dach wurde komplett neu, im ökologischen Niedrigenergiestandart, ausgebaut
Die Anlagentechnik der Heizung und Warmwasserbereitung wurde ausgetauscht. Alle zugänglichen und ungedämmten Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen im Keller wurden mit den Mindestdämmdicken nach Anlage 5 Tabelle 1 der EnEV gedämmt. Eine Solaranlage mit Pufferspeicher wurde eingebaut.
Die Erdgeschoßdecke, gleichzeitig Balkon im OG wurde gedämmt.
Die Belüftung des Gebäudes erfolgt weiterhin über die Fenster (Kipp- und Stoßlüftung)
Die gewählte Konstruktion ist eine Holzrahmenbaukonstruktion.
Vorteile dieser Konstruktionsart sind das gesunde Wohnklima, der Einsatz nachwachsender, ökologischer Baustoffe, der hohe Vorfertigungsgrad, die kurze Bauzeit, Einbau von trockenen Baumaterialien, schnelle Bezugsfertigkeit.
Um speicherfähige Masse in die Gebäudekonstruktion zu bekommen, wurde die Geschossdecken mit einem Estrich versehen. Dieser wird, aus schweren Tonziegeln mit innenliegender Fußbodenheizung, als Heizestrich, ausgeführt.